PRO CON 2021

Die Macht der Sprache

Ein Leben ohne ist unvorstellbar, sogar unmöglich. Unsere Gesellschaft wäre ohne sie nichts. Und doch ist sie für uns so alltäglich, dass wir sie nicht groß Thematisieren. Die Rede ist von der Sprache. 80 Jugendliche aus ganz Vorarlberg beschäftigten sich am Mittwoch im Jugend- und Bildungshaus St. Arbogast mit der Macht der Sprache und was sie für uns bedeutet. Bei der von freigeist arbogast organisierten Veranstaltung „PROCON“ entdeckten die Schüler:innen und Lehrlinge in Workshops die verschiedensten Aspekte und Dimensionen von Sprache.

Sprache und Identität

Wir Vorarlberger*innen können dank unserem Dialekt gut nachvollziehen, dass Sprache Teil unserer Identität ist. Mit einem Impulsvortrag von Sprachwissenschaftler Univ. Prof. Dr. Manfred Glauninger tauchten die Jugendlichen in die Materien ein und konnten damit auch schon ein bisschen Uniluft schnuppern. Im wissenschaftlich angehauchten Vortrag wurde die Sprache als Voraussetzung für unser Zusammenleben in unterschiedlichsten Gruppen und Gemeinschaften im Rahmen der Gesellschaft erkundet. Das heißt, dass nicht nur unsere Identität durch Sprache geprägt wird, sondern unser gesamtes Denken, Handeln und unsere Wahrnehmung der Welt.

Workshops

Sprache ist lebendig und so wurde das Thema auch weiterhin erörtert. In unterschiedlichen Workshops konnten sich die Jugendlichen selbst einbringen. Mit dem Musiker Philipp Lingg erarbeiteten sie einen eigenen Songtext im Dialekt und auch einmal gemeinsam „Vo Mello bid ge Schopparnou“ singen war drin. Weiter ging es musikalisch beim Hip-Hop Workshop mit Tanzlehrerin Jennifer Vigl. Mit Hilfe der Musikrichtung lernten sie die eigenen Emotionen in Worte zu fassen. Auch Poetry Slammer Ivica Mijajlovic arbeitete mit einigen Jugendlichen an einem Text der unter die Haut gehen soll.


Zwischen Hate Speech und Fake News bewegten sich die beiden Jugendarbeiter:innen Peter Ionian und Julia Krepl. In ihren Workshops sensibilisierten sie die Jugendlichen im Bereich der Medien. Beim NLP-Workshop (Neuro Linguistisches Programmieren) erklärte Ulla Catarina Lichter wie Worte und Gedanken Einfluss darauf haben, ob man Erfolg hat oder zum Scheitern verurteilt ist. Wie man gewaltfrei Kommuniziert, übten Schwester Magdalena aus Gwiggen und Elisabeth Fenkart von der Berufungspastoral.

Das Ergebnis: Offenheit

Die Ergebnisse der Workshops waren offen und trotzdem stand am Schluss des Tages ein Text der sogar vorgetragen wurde. Wenn man der Jugend Werkzeug in die Hand gibt, ihnen Vertrauen entgegenbringt und sie machen lässt, dann entsteht Wunderbares. Genau das soll die ProCon sein: Ein Raum in dem man zuhören, ausprobieren, kreativ sein kann. Wo man offen miteinander sprechen kann. Wo Meinungen und Sichtweisen geäußert und respektiert, hinterfragt und verändert werden können.

Stimmen

Was hat dir am heutigen Tag am besten gefallen?
Der Workshop über Hip-Hop. Zuerst haben wir was über die History von Hip-Hop gehört. Danach ging es um die verschiedenen Styles von Hip-Hop bzw. die vier Grundarten und wie sich das Ganze entwickelt hat. Für mich selbst nehme ich mit, wieviel Macht die Sprache hat und wie man damit umgehen kann und soll.
Tim Leitner, 20 Jahre aus Dornbirn, Lehrling bei Zumtobel

Wie hat dir der heutige Tag gefallen?
Sehr gut. Ich habs mir nicht so interessant und so spannend vorgestellt. Es hat mir dann doch besser gefallen als ich gedacht hatte. Ich bin sehr positiv überrascht. Der erste Workshop den ich besucht hatte war mein Highlight. Das war der über „NLP“, und der hat mir sehr gut gefallen. Wir haben gelernt wie man mit negativen Gedanken umgeht und wie man sich und seine Emotionen einfach besser kontrollieren kann.
Tatiana, 16 Jahre aus Schruns, Schülerin im BG Bludenz


Text, Interviews und Fotos: Corinna Peter/Junge Kirche

Programm, Info und Anmeldung

→ www.procon.rocks